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WingTsun - eine Kampfkunst mit vielen Facetten

Es war einmal - Die Legende

Der Legende nach wurde WingTsun von der buddhistischen Nonne NgMui entwickelt, welche vor den Mandschus aus dem zerstörten Shaolin-Tempel fliehen musste. Sie entwickelte eine Kampfmethode, in der nicht rohe Körperkraft, sondern raffiniertes Nachgeben über Sieg und Niederlage entscheidet. Diese Methode wurde über viele Generationen überliefert, verfeinert und an neue Gefahrensituationen angepasst. Auch der Umgang mit Waffen (Stock und Messer) wurden in das WingTsun übernommen, sodass WingTsun heute zu einer der funktionalsten und effektivsten Kampfmethoden zählt.

Das Kampfsystem - Taoismus in Bewegung

Alle WingTsun-Bewegungen, von denen in einer Kampfsituation mehrere gleichzeitig ausgeführt werden, sind rein funktionale und ökonomische Bewegungen. Sie sind individuell in jeder Kampfsituation unmittelbar anwendbar. Hierbei folgt der WingTsunler dem höchsten taoistischen Prinzip dem Wuwei (absichtslos Handeln). Er plant nicht im voraus eine Aktion (absichtsvolles Handeln), sondern passt sich der Aktion des Gegners im Moment ihres Geschehens an. Die Kraft des Gegners wird zugelassen und nicht mit eigener Kraft begegnet, sodass dessen Kraft ins Leere läuft. Körpermasse und Muskelkraft sind daher keine Voraussetzungen für WingTsun. Die Ausbildung funktionaler motorischer Fähigkeiten und eine achtsame eigene Körperwahrnehmung sind die zentralen Kompetenzen, die im WingTsun vermittelt und benötigt werden.

Das achtsame System - Ein Gewinn für das Leben

Achtsamkeit ist heute ein Modewort und wird oft im Zusammenhang mit neueren psychotherapeutischen Ansätzen gebraucht. Die Idee der Achtsamkeit stammt ursprünglich aus der buddhistischen Lehre und wurde von dort in das WingTsun übernommen, denn die legendäre Stilbegründerin NgMui war buddhistische Nonne im legendären Shaolin Tempel, welcher die Geburtsstätte des Chan (jap.: Zen) ist. Was ist Achtsamkeit? Achtsamkeit ist eine Form der Wahrnehmung der Welt. Diese ist aber nicht gefiltert durch einen Fokus oder eine Selektion der wahrgenommenen Ereignisse, sondern durch Offenheit. Alles was ist, das ist, ohne es zu beurteilen oder zu kategorisieren. Für den Kampf ermöglicht diese Form der Wahrnehmung der Welt sich jeder Situation anzupassen und dem taoistischen Prinzip Wuwei zu folgen. Wer eine Situation offen und neutral in ihrer Gesamtheit wahrnimmt, kann diese im konkreten Augenblick und Moment akzeptieren und annehmen. So kann man sich flexibel und entspannt dem Geschehen anpassen. Die im WingTsun erlernte Art der achtsamen Wahrnehmung überträgt sich auch auf das „normale“ Leben. Unterschiedliche Lebensaspekte erscheinen im Licht der Achtsamkeit aus anderen Perspektiven. Urteile, Gewichtungen und vermeintliche Zwänge werden neu überdacht und formen so eine Persönlichkeit, die geprägt ist durch Selbstreflexion, Empathie und eine freie und offene Weltzugewandtheit.

Der gesundheitliche Aspekt

WingTsun ist ein System, das den Körper ganzheitlich fordert. Damit ist aber nicht Muskelaufbau- und/oder Ausdauertraining gemeint. Durch Übungen, die dem chinesischen Chigong sehr ähneln, wird die natürliche Beweglichkeit gefordert und gefördert und damit erhalten. Angemessene Dehnung, isometrische Elemente und eine spezielle Atmung in Verbindung mit den o.a. Achtsamkeitsübungen schaffen ein körperliches Wohlbefinden, welches die körperliche und mentale Gesundheit erhält und sich positiv auf das tägliche Leben auswirkt. Wing Tsun ist von jedem erlernbar, der bereit ist, neue Wege zu erkennen und zu gehen. Auf diesem Weg steigert sich die körperliche und geistige Flexibilität und schafft dadurch ein völlig neues Körper- und Selbstbewusstsein.